Die Schwalbe

PDB: Ein Projekt mit Zukunft

von Bernd Gräfrath, 1. Vorsitzender der "Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach"

Mülheim, den 25. April 2018

Die Problem-Daten-Bank PDB stellt mittlerweile einen unverzichtbaren Bestandteil der Problemschachwelt dar: Komponisten und Preisrichter suchen hier nach Vorgängern, jeder kann kostenfrei betrachten, was in einem bestimmten Bereich schon erreicht wurde, und eine sachkundige Diskussion unter Problemschachfreunden wird ermöglicht durch die einfache Bezugnahme auf eine Komposition durch die Nennung der Identifikationsnummer in der PDB.

Angesichts des unglaublichen Umfangs der PDB kann man sich kaum vorstellen, daß diese digitale Problemsammlung gerade erst zwei Jahrzehnte alt ist: Ohne die ehrenamtliche Hilfe einer großen Zahl von enthusiastischen Problemfreunden wäre all das nicht möglich gewesen. Wie Hans Gruber 2011 in seinem Aufsatz "Schachproblem-Sammlungen damals und heute" sehr schön darstellte, gab es natürlich schon früher solche Sammlungen; aber erst durch die aufwendige digitale Erfassung wuchs der Nutzen exponentiell. Verschiedene private Problemsammlungen wurden inzwischen uneigennützig der PDB zur Verfügung gestellt: Es ist schön zu sehen, daß es noch Aspekte des Lebens gibt, die nicht gewinnorientiert sind!

Die PDB geht auf ein Datenbanksystem zurück, das von Gerd Wilts und Hans-Peter Reich erstellt wurde. Gerd Wilts hat der PDB viele Jahre lang kostenlos eine digitale Heimat gegeben. Das geschah im Stillen: Nicht einmal sein Firmenlogo ist auf der PDB-Website zu finden! Die Schwalbe schuldet Gerd Wilts einen immensen Dank für diese langjährige Unterstützung. 2011 hat die Schwalbe die PDB offiziell in ihren Aufgabenbereich übernommen. Hans Gruber schrieb damals "Die Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach, deren zentraler Zweck gemäß ihrer Satzung darin besteht, das Problemschach zu fördern, sieht die Unterstützung aller notwendigen Arbeiten an einer nicht-kommerziellen, allgemein zugänglichen, digitalisierten Schachproblem-Sammlung als eine ihrer wichtigsten Aufgaben neben der Publikation neuer Kompositionen an. Daher ist sie gern bereit, die bisher in bemerkenswerter Eigeninitiative von Gerd Wilts aufgebaute und ständig erweiterte und gepflegte PDB offiziell zu einer von der Schwalbe geförderten Aktivität umzuwandeln und damit Verantwortung für ihren materiellen und ideellen Fortbestand zu übernehmen. Dafür, dass Gerd Wilts bereit ist, in ehrenamtlicher Funktion unbefristet weiter für die Entwicklung der PDB Sorge zu tragen, danke ich ihm im Namen aller Schwalbe-Mitglieder ausdrücklich und herzlich." Zusätzlich möchte ich noch den unfaßbar großen Beitrag derjenigen hervorheben, die tausende Probleme digital erfaßt haben: Auf der "Statistik"-Seite der PDB findet sich eine beeindruckende Namensliste, von der ich hier stellvertretend nur die "Top 10" aufführen will: Volker Felber, Frank Müller, Hans-Peter Reich, Brian Stephenson, Klaus-Peter Zuncke/Wolfgang A. Bruder, Erich Bartel, Markus Manhart, Gerd Wilts, Hans Gruber, Mario Richter.

Die PDB kann nun nicht mehr kostenlos von Gerd Wilts betrieben werden; und deshalb hat die Schwalbe beschlossen, die PDB auf einen kommerziellen Server zu übertragen. Dafür werden auf die Schwalbe zusätzliche jährliche Kosten von über EUR 1.200 zukommen. Um die wirtschaftlichen Folgen für unsere Vereinigung abzufedern, planen wir ein Förderkonzept für die PDB. Damit komme ich zu einem

Spendenaufruf:

Alle Nutzer, nicht nur Schwalbe-Mitglieder, werden gebeten, sich mit einem einmaligen oder auch regelmäßigen Beitrag an den Kosten für den Betrieb der PDB zu beteiligen. Wie in manchen Museen üblich, möchte ich auch eine Spendensumme vorschlagen: EUR 50 jährlich wären schön, mehr wäre natürlich noch schöner! (Aber auch kleinere Spenden sind willkommen.) Alle Spender eines Jahres werden auf der PDB-Website namentlich aufgeführt (es sei denn, jemand will anonym bleiben): Dieses Verfahren orientiert sich an der Nennung der fördernden Mitglieder, die auf der Rückseite der Hefte von „Die Schwalbe“ aufgeführt werden. Das Spenden ist einfach durchzuführen: Man überweist eine passende Summe mit dem Vermerk „PDB“ auf das Schwalbe-Konto bei der Sparkasse München (auf das auch die normalen Mitgliedsbeiträge überwiesen werden, siehe https://www.dieschwalbe.de/mitglied.htm). Unser Kassenwart verwaltet die Spenden und informiert Gerd Wilts, der die PDB-Website aktualisiert. Ja, Gerd Wilts bleibt uns auch weiterhin ehrenamtlich erhalten! Und wenn nun die Problemsammlung weiterhin erweitert wird und die Nutzer durch Spenden den Erhalt der PDB fördern, dann hat unsere gemeinnützige Problem-Daten-Bank eine große Zukunft vor sich. Darauf können wir alle stolz sein!

Call for Donations:

For many years (actually: decades!), the famous Problem Database (PDB) has been of invaluable help for all problemists. In the past, it was hosted by Gerd Wilts, and he did this free of charge. For this, we all are immensely grateful to him. The PDB also would not have been able to flourish without the help of contributors who entered thousands of problems, also on a pro bono basis. Now, the PDB has to be moved to a commercial server, which will mean a considerable financial burden for the Schwalbe (which has accepted responsibility for the PDB). In order to maintain all the work which has been brought into this great achievement, we ask for donations: EUR 50 per year would be great, more would be even more welcome! All donors of a particular year will be mentioned on the PDB website. Donations will be accepted by the Schwalbe’s treasurer.